Alte Bleiche Altenstadt (Iller)
Ort:
Memminger Straße 20 + 22
89281 Altenstadt
Auftraggeber*in:
Marktgemeinde Altenstadt
Zeitraum:
seit 2023
Leistung:
LPH 1–9
Architektur:
Beer Bembé Dellinger
Das aus dem 17. Jahrhundert stammende Gebäude und die angrenzenden Außenräume der Alten Bleiche, im Herzen der schwäbischen Marktgemeinde Altenstadt, sollen umfassend saniert werden.
Das Gebäude wurde ursprünglich als Garnsiede genutzt und später zu einem Wohngebäude für jüdische BürgerInnen umfunktioniert. Bis zum 3. Reich hatte die Gemeinde eine der größten jüdischen Gemeinden Schwabens. Nunmehr sind leider nur Denkmäler und die Geschichte übrig.
Das Grundstück hat ca. 1150 m² unbebaute Fläche, es befindet sich neben dem Gebäude der Alten Bleiche das sogenannte Erlanger Haus, das zur Memminger Straße hin den Hofbereich abschirmt im Projektareal. Im Norden gibt es noch ein kleines Nebengebäude. Zwischen dem Nebengebäude und dem Erlanger Haus entsteht ein kleiner Hofbereich.
Das landschaftsarchitektonische Konzept beruht einerseits auf der früheren Nutzung des Gebäudes und der Außenanlagen als Bleiche: Der Freiraum wird in tuchartige Flächen unterteilt, die durch ihre Sequenzierung auf der Ostseite einen Garten mit kleinen Wegen ergeben. Im westlichen Bereich zwischen dem Erlanger Haus und der Bleiche lösen sich diese Flächen in einer großen Schotterrasenfläche auf, die den vielfältigen Nutzungsmöglichkeiten gerecht wird und wenig pflegeintensiv ist. Andererseits erinnert die Bepflanzung der Beete mit Nutzpflanzen, als Gemeinschafts- oder Krautgärten, an die ehemaligen jüdischen Bewohnenden.
So entstehen aus diesen nahezu gleich großen Flächen, Räume mit unterschiedlichem Charakter: Im Osten der Garten mit einem feinen Wegenetz, einer langen Bank am Fuße der Böschung zum Bach und Blick auf die Beetstreifen zur Bleiche. Im Westen gibt der hofartige Raum mit einer größeren Terrasse vor dem Bürgersaal, einer frei nutzbaren Fläche und im Norden einer kleinen Treppenanlage zu einem vom Bach getrennten Kneippbecken (da der direkte Zugang zum Bach zu gefährlich ist).



